Die Natur zu sich einladen
Was gibt es Erholsameres und Tröstlicheres für den Geist als die Jahreszeiten im Dialog mit der Natur zu verbringen? Das Keimen, Werden und Vergehen ist ein Zyklus, der keinen Anfang und kein Ende kennt. Daran wurden wir im Seeland aufs Schönste erinnert.
Manche Menschen bestellen ihr Land, um als Selbstversorger zu leben; andere verwirklichen ihre Träume von einem blühenden Paradies. Was auch immer die Gartenpraxis – engagierte Gärtnerinnen und Gärtner werden Teil des Systems, des grossen Ganzen und ernten Gemüsespezialitäten, Edelpilze, Blütenrausch und mit den Jahren eine Einsicht in den Lauf der Dinge.
Im Gartenland Seeland fanden wir ein seltenes Mass an Enthusiasmus, um Grosses mit viel Kreativität und bescheidenen Mitteln anzugehen. Lebensprojekte zu formulieren und sich ihnen ohne Angst, aber mit Haut und Haaren hinzugeben. Und das ernten zu können, was vielen so unerreichbar scheint: ein Leben Auge in Auge mit der Natur.
Die Nähe zum Natürlichen ist nicht unbedingt eine Frage der Zeit oder der Quadratmeter, die zur Verfügung stehen. Oft genügt schon wenig, um Menschen echt und tief zu berühren. Der alte Fliederbusch, längst mehrfach gebrochen, der Jahr für Jahr beharrlich blüht. Die ersten Sommerblumen der Gartennovizin, die aus mutig ausgestreuten Samen wachsen. Die letzten Rosen des Jahres, die uns bis Weihnachten erfreuen.
Wer die Natur zu sich einlädt, wird reich beschenkt. Mit Bildern von Schönheit, die sich nie ganz kontrollieren lassen. Mit Geschichten, die sich Jahr für Jahr weitererzählen.
Und nun wünschen wir Ihnen schöne Entdeckungen.
Simone Quast und Gianni Bombèn
































