Editorial
Wir hatten uns auf die Entdeckung englischer Gärten an der Küste von Devon gefreut, aber zuerst noch viel mehr auf Fish & Chips.
Nach einem kurzen Flug und einer ersten Fahrt im Linksverkehr kamen wir endlich mit dem Abendlicht im malerischen Küstenstädtchen Dartmouth an: Hunger, Durst und Neugier sind der Kraftstoff von Entdeckern! Und da unsere Landlady nicht nur mit träfem englischen Humor gesegnet war, sondern auch über die Adresse des besten Food-Pubs «in walking distance» verfügte, spazierten wir mit Blick auf den leuchtenden Abendhimmel erwartungsfroh vom Hügel zum Hafen hinab, auf der Suche nach dem «Ship Inn» gleich neben der alten Kirche. Das Pub sah genau so aus, wie man es sich vorstellt: Teppiche im Schottenmuster, dunkler Holztresen, Männer und Frauen mit Bier und – neu – auch einem Glas Chardonnay in der Hand.
Nach dem ersten Bissen des verführerisch knusprigen Fischs wussten wir dann auch, dass wir wirklich in Grossbritannien angekommen waren – so frisch schmeckt kein Fish & Chips bei uns!
Nach gestilltem Hunger wollten wir sogleich auch die Neugier auf das reizende Dartmouth befriedigen und so spazierten wir zum Hafen von Kingswear, sahen auf der anderen Flussseite die Lichter des Städtchens am Hügel und schauten der Fähre beim Überqueren des «River Dart» zu. Autos warteten geduldig, um mit der Fähre überzusetzen, was wir zusammen mit anderen Fussgängern ebenfalls taten. Eine herrliche Abendbrise wehte über den Fluss und wir konnten uns am Panorama gar nicht satt sehen: Auf der einen Seite Dartmouth, auf der anderen die bunten Häuschen von Kingswear, die ins letzte Abendlicht getaucht langsam in der Dunkelheit verschwanden.
Wir spazierten durch Dartmouth mit all seinen Lokalen, Coffee Bars und Pubs: Chic ist es hier und eine fröhliche, ja beinahe ausgelassene Stimmung liegt in der Luft. In einem italo-französischen Gourmetlokal tranken wir einen hervorragenden Espresso, sinnierten über die Internationalisierung der Geschmäcker und freuten uns darauf, mit dem nächsten Tag das zu beginnen, was mit den folgenden Seiten auch Ihre Reise in diese charmante Region wird.
Und nun wünschen wir Ihnen inspirierende Entdeckungen – auch ohne Fish & Chips.
Simone Quast und Gianni Bombèn