Das Elsass – das ist die Weinstrasse, die Sterneküche, die Weihnachtsmärkte, sagen die einen. So viel mehr ist das Elsass abseits der Touristenpfade, finden wir. Wichtige Handels- und Schifffahrtsrouten, innovative Unternehmer und eine tatkräftige Bevölkerung liessen die Region im 18. und 19. Jahrhundert zu einem Zentrum der Textilindustrie und Druckereikunst werden. Weltberühmt sind die Landschaftspanoramen der Papiertapeten-Manufaktur Zuber, die seit 1797 in Rixheim gefertigt werden. Die Panoramadekore in Handarbeit zieren auch heute prominente Adressen in Europa und Übersee, dort zum Beispiel das Weisse Haus.
Auch die Intarsienkunst der Marqueterie Spindler ist heute weltweit berühmt. Seit Charles Spindler 1893 das Unternehmen gründete, bedienen die ihm nachfolgenden Generation eine internationale Klientel mit grossformatigen, abstrakten Landschaften in filigraner Holzeinlegearbeit.
Auch grosse Künstler wie Jean Arp und Tomi Ungerer brachte das Elsass hervor – wahre Leuchttürme, die das Zeitgeschehen in ihren Werken reflektierten. Grossartige Kunst aus Mittelalter und Renaissance findet sich in der Humanistenbibliothek in Sélestat und im Musée Unterlinden, allem voran natürlich der Isenheimer Altar.
Wenig dagegen hat man bislang vom Elsass als Gartenland gehört. Dabei öffnen rund 100 private Gärten rund ums Jahr ihre Pforten – vom prämierten Jardin Remarquable bis zum liebevoll gepflegten Kleinod (www.alsace-jardins.eu). Was wir auf unseren Gartenstreifzügen erfahren haben: Der Klimawandel erfordert, dass sich Gärtnerinnen und Gärtner aktiv und vorausschauend mit den neuen Verhältnissen auseinandersetzen und Pflanzkonzepte anpassen. Und gerade dieser Herausforderung stellen sich viele von ihnen mit Mut, Optimismus und kreativen Ideen!
Und nun wünschen wir Ihnen schöne Entdeckungen.
Simone Quast und Gianni Bombèn