Editorial
Bis unter die sonnengebleichten Haarspitzen belebt, kamen wir italianisiert aus unseren langen Sommerferien zurück. Italien war für uns Kinder immer ein Füllhorn schönster Sinneseindrücke: Die nicht endende Hitze, auf die man sich verlassen konnte und der nicht einmal Regengüsse etwas anhaben konnten. Auch die Natur duftete so verführerisch nach Sommer, wie wir es von zuhause nicht kannten. Und alles schmeckte so wunderbar italienisch wie die Gelati, in ihrer bunten Anmutung so sündhaft und fröhlich zugleich. Die Pasta der Nonna mit einem Sugo so cremig, wie eine zweite Haut auf den Teigwaren. Und in jedem Sommer war irgendetwas in Mode, das man nur in Italien bekam und doch unbedingt haben musste. Schliesslich wollten wir auch so lebensfroh aussehen wie die lässigen italienischen Kinder.
Unser Müssiggang wurde sogar von einem Soundtrack begleitet: Mit jedem Juni kamen die neuesten italienischen Sommerhits, die in kürzester Zeit auswendig gelernt wurden, um sie mit den am Strand von überall schallenden Radios mitsingen zu können. Und natürlich der Sand auf der Haut und in allen Kleidungsstücken, auch noch zuhause nach dem Auspacken. Am eindrücklichsten waren jedoch die Menschen. Mit ihrer Herzlichkeit, ihrer unbändigen Lebensfreude und Gastfreundlichkeit, wie man es sich als Kind nur wünschen konnte.
Diese Kindheitserinnerungen haben wir bei jeder unserer Italienreisen im Gepäck – und noch immer geht es uns genauso: Wir kommen jedes Jahr belebt und italianisiert aus den Sommerferien zurück.
Seit 2007 haben wir jedes Jahr eine Italienausgabe veröffentlicht und daran wollen wir auch nun festhalten. Aus besonderem Anlass bringen wir Sie mit der Ausgabe Viva l'Italia zu vielen der schönsten Gärten Italiens, zu Orten voller Kunst, spannenden Menschen und kulinarischen Vergnügen – alles, was man an Italien so liebt und im Moment nicht ganz so unbeschwert geniessen kann.
Dabei wünschen wir Ihnen schöne Entdeckungen und Erinnerungen
Simone Quast und Gianni Bombèn