Editorial
Liegt es am Licht der Normandie, dass hier alles so viel sanfter wirkt? Kein Gelb ist einfach gelb, kein Blau einfach blau. «Jeden Tag entdecke ich noch schönere Dinge, es ist zum Verrücktwerden», klagte Claude Monet, als er einen Sommer lang im Fischerdorf Étretat die Lichtstimmungen einfing. Wie kein zweiter brachte er die Farben der Normandie auf die Leinwand.
Der impressionistische Maler von Weltrang war auch ein talentierter Gärtner. Sein selbstgeschaffenes Paradies in Giverny ist der alles überstrahlende grüne Fixpunkt der Region. Jedoch ist er bei weitem nicht der einzige Garten, der einen Besuch lohnt. Punkto Gartenkunst gehört die Normandie zu den reichsten Regionen Frankreichs; eine Schatzkammer mit weit über 100 Glanzstücken, die Besucher willkommen heissen.
Von den berühmten Rosen- und Gräsergärten um die Hauptstadt Rouen und den Schlossgärten der Region Calvados zog es uns noch weiter nach Westen, zur Halbinsel Cotentin. Dieser Landzipfel, der in den Ärmelkanal ragt, erstreckt sich vom Mont Saint-Michel bis nach Cherbourg. Hier ist Tourismus noch längst kein Massengeschäft. Unter dem Einfluss des Golfstroms wechseln sich üppige, subtropische Gärten ab mit wilden Klippen und goldenen Sandstränden, die zu langen Wanderungen einladen. Ein wahrer Sehnsuchtsort für Geniesser.
Und nun wünschen wir Ihnen schöne Entdeckungen
Simone Quast und Gianni Bombèn