Editorial
Individualreisen in Venedig – ist das nicht eine herrliche Stilblüte?
Venedigliebhaberinnen und -liebhaber, die die magische Wasserstadt aus ruhigeren Zeiten kennen, stellen sich die Frage: Wie soll man Venedig heute besuchen und: Kann man überhaupt noch hin?
Venedig ist längst nicht verloren. Es lohnt sich, hier zu übernachten und so zwei wunderbare Momente ohne Tagestouristen zu geniessen – den frühen Morgen und die blaue Stunde. Es tut allerdings auch gut, die Lagunenstadt aus einer neuen Perspektive zu sehen. Teil der Lösung kann sein, Venedig von ihrer grünen Seite kennenzulernen. Tagelang durch versteckte Gärten zu wandeln und auch einmal «kleinere» Kirchen und Museen zu entdecken. Auch ist es sinnvoll, sich die ruhigeren, authentischeren Stadtteile Cannaregio und Castello für Erkundungstouren auszusuchen. «Detourism» nennt sich diese Form von gesundem Menschenverstand. Venedig Tourismus hat dem Detourism ein Webmagazin gewidmet, das Anregungen für individuelle Streifzüge enthält. www.veneziaunica.it/en
Eine weitere gute Nachricht für Individualreisende: Im übrigen Veneto ist es relativ einfach, am gemächlichen Rhythmus des italienischen Alltags teilzunehmen. Ob im idyllischen Hügelland zwischen Bassano del Grappa und Conegliano oder am Fuss der Euganeischen Hügel: Kein Flecken, der nicht mit Kulturschätzen aufwarten könnte! Seit über 600 Jahren pflegt die «Terraferma» einen regen Austausch mit Venedig. Das ist tröstlich zu wissen. Denn die Perle der Adria liegt nicht isoliert da, sondern ist Teil eines grossen Ganzen.
Und nun wünschen wir Ihnen schöne Entdeckungen.
Simone Quast und Gianni Bombèn