Editorial
Gustav Klimt verbrachte seine «Sommerfrische» regelmässig am Attersee und schuf in dieser Zeit über 50 Landschaftsgemälde, die von einer traumhaft schönen Natur erzählen. Seit Mitte 2012 gibt es am Attersee ein Gustav Klimt-Zentrum: Ein kunstvollendeter Grund, sich vor Ort auf die Spuren dieses grossen Malers zu machen.
Der Attersee liegt im Salzkammergut, das seit 1850 ein beliebtes Reiseziel von Malern, Dichtern und Komponisten ist. Dort genoss man die heilkräftigen Solebäder, ruhte sich aus oder traf «alle Menschen, denen man in Wien im Winter erfolgreich aus dem Weg gegangen war», wie der Dichter Karl Kraus pointiert das Leben im damals trendigen Bad Ischl kommentierte. Alle kamen sie in Salzkammergut: Trotz oder gerade wegen des berühmten «Schnürlregens» – von Franz Lehár erzählt man sich, dass er den Regen als Taktgeber beim Komponieren liebte.
Also machten wir uns zur Entdeckung auf, spannten den Bogen aber weiter – bis nach Linz, der europäischen Kulturhauptstadt 2009. Hier wurde im April 2013 das modernste Opernhaus Europas eröffnet.
Über die Salzhandelsstadt Gmunden und das kaiserliche Bad Ischl reisten wir zurück nach Salzburg – und trafen dabei auf ein Land zwischen Tradition und Aufbruch, zwischen feingeistiger Hochkultur und gewaltiger Naturkulisse.
Auch die Gartenkultur zwischen Salzburg und Linz ist voller Kontraste: Prachtsgärten, die in der Fürstenstadt vor 400 Jahren entstanden, treffen auf eine noch ganz junge Gartenlust auf dem Land. Um so leidenschaftlicher schlägt das grüne Herz der Gärtnerinnen und Gärtner, die wir getroffen haben. Fernab vom urbanen Wunsch nach dem Pflegeleichten «garteln» sie in grosser Vielfalt und mit dem Hang zum Aussergewöhnlichen.
Tauchen Sie mit uns ein in eine Gegend, in die sich die Menschen schon vor 150 Jahren zurückzogen, um die Hauptstadt weit hinter sich zu lassen. An diesem Flair des schön Abgelegenen hat sich nichts geändert: Gerade heute ist das die reine Erholung.
Und nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen beim Entdecken.
Simone Quast und Gianni Bombèn