Editorial
2016 sind Landschaftsarchitekten und Gartenbauer gefordert, konzeptionelle und
gestalterische Antworten auf zwei Frage zu finden. Erstens: Wie kann ein Garten,
eine Terrasse oder ein Balkon bei seinen reizüberfluteten Nutzerinnen und Nutzern
echtes Gefühl und individuelles Erleben auslösen? Und zweitens: Wie kann ein
Garten zum Sehnsuchtsort werden, der nicht nur persönlichen Genuss, sondern
auch emotionale Stärkung bietet?
In einer Leistungsgesellschaft, die ihre Alltagsgeschäfte zunehmend auf die
virtuelle Ebene verlagert, ist eine fantasieanregende, handfeste Gegenwelt
gefragt. Diese spielerische Urform des Gartens scheint in letzter Zeit ein wenig
verdrängt worden zu sein: Mit grosser Ernsthaftigkeit drücken wir unseren
Naturwunsch aus. Sei es mit korrekt nachhaltigen Pflanzenkombinationen, sei
es mit Gestaltungsansätzen, die Gärten und Terrassen immer steriler erscheinen
lassen. Wir meinen aber: Der Garten ist in erster Linie zum lustvollen Leben da.
Die Anpflanzbeispiele, die wir in dieser Spezialausgabe vorstellen, sind ebenso
unkompliziert wie ästhetisch. Auf ihre Tauglichkeit haben wir sie persönlich
getestet. Ausserdem stellen wir technische Neuerungen vor, die das Gärtnern
auf Balkonen und Terrassen enorm erleichtern. Zu guter Letzt machen unsere
neuen Kochrezepte Lust auf leichte Sommerküche und auf schöne Stunden
unter freiem Himmel.
Berührende Gartenerlebnisse wünschen Ihnen
Simone Quast und Gianni Bombèn